Montag, 26. Januar 2009

Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling

Ich komme gerade aus einem sehr schönen Wochenende, und während der romantische Schlagbohrer in der Wohnung neben uns jegliche Musik unnötig macht, versuche ich meine Gedanken zu ordnen. Melissa ist eben mit dem Zug Richtung Berlin aufgebrochen, was zur Folge hat, dass ich mehr oder minder allein in meinem Zimmer bin.
Richtig: Allein. Denn ich habe seit neuestem (Neuestem?) ein eigenes Zimmer, was widerum darauf zurück zu führen ist, dass ich eine neue Wohnung gefunden habe. Es hat sich letztendlich als weniger kompliziert herausgestellt, als zunächst anzunehmen war. Ich habe zwei Emails verschickt, auf eine davon eine Antwort bekommen. Einen Tag später saß ich im Zimmer von Magda und Mischek und widerum eine Woche später in einem eigenen Zimmer. Was soll ich sagen? Es ist sehr schön. Ein dritter Mitbewohner ist Damian, und sie machen alle einen sehr netten Eindruck. Ich wohne noch nicht sehr lange hier, und möchte deswegen den Abend nicht vor dem Tage loben, aber seit ich hier bin fühle ich mich um Längen besser. Voller Tatendrang und wieder mehr Spaß an Wrocław.
Meine neuen Mitbewohner.





Von links nach rechts: Mischek, Damian, Icke, Magda und meine Tandempartnerin Kasia. Melissa ist für die Lasagne auf dem Tisch, mein Lächeln und das Photo verantwortlich.

In meinem Zimmer stehen 2 Betten, was einen Besuch anderer Personen natrülich weit mehr gemütlicher macht (also selbstredend für die besuchenden Personen) und außerdem muss ich keine Übernachtungsgebühren zahlen. Adé Studentenwohnheim

Vielleicht noch eine kleine Anekdote: Was mir gleich aufgefallen ist, als ich die Wohnung das erste Mal betrat war, dass sie sehr sauber ist. Es wohnen außer mir (wie Ihr vielleicht schon erkannt habt) noch drei weitere Personen hier. Als gestern Damian plötzlich anfing mit Staubsauger, Wischeimer und ähnlich rabiaten Dingen dem Hausstaub an den Kragen zu gehen, war ich völlig von der Rolle und bin wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnugn gerannt und hatte seltsame Dialoge mit Damian. Zum Teil weil ich ihn nicht verstanden habe, zum Teil weil er mich auf Grund meines deutsch-polnischen Kauderwelschs (was? co zrobis? ... dlaczego, ... lass mich helfen, mozno?! co? ja nic nie ... hä?) nicht verstehen konnte, und zum Teil, weil ich einfach völlig überfordert war. Ende vom Lied: Ich habe Küche und Flur gewischt, nachdem ich mich soweit unter Kontrolle hatte, diese verantwortungsvollen Aufgaben zu übernehmen.

Was heute noch zu tun ist: Ich muss lernen. Ist echt wahr. So richtig hinsetzen und lernen. Morgen habe ich meine letzte Prüfung, allerdings auf Polnisch und dazu mündlich. Mal sehen was das wird. Heute abend darf ich dann noch einmal beim Polnisch Unterricht auftauchen um meine Note abzuholen, und um dann am Mittwoch "na piwo" zu gehen.

Nach ein paar Bildern folgen hier noch die Erkenntnisse der letzten Woche, und damit verabschiede ich mich dann auch schon. Ich muss meine Lasagne warm machen, die von gestern übrig geblieben ist, und die Melissa gemacht hat. Soooo lecker! Also die Lasagne, versteht sich.

Bis dann!
Robert.

Blick aus meinem Fenster zur Abenddämmerung. Wenn die Sonne weg ist, werden die Kirchtürme eine Zeit lang beleuchtet:













Blick aus meinem Fenster nach 24:00 Uhr, wenn die Kirchtürme nicht mehr beleuchtet werden:

















Erkenntnisse der Woche:
1)Der Schnee eines ganzen Winters schmilzt nicht innerhalb nur eines Tages. Winterstiefel sind
dann Turnschuhen immer noch Vorrang zu geben.
2)Der Schlüssel für deine Haustür passt (normalerweise) auch nur in dein Haustürschloß. Länger
als nötig zu versuchen, eine andere Haustürt damit zu öffnen könnte Argwohn erregen.
3)Es gibt WGs, in denen sich nicht nur einzelne, sondern alle Bewohner am Putzen beteiligen.
Beteilige dich auch du!
4)Nur weil nach langen Wochen der Dunkelheit die Sonne scheint, heißt das noch lange nicht,
dass die Temperatur über die sechs Grad hinaussschießt. Und sechs Grad können kalt sein.
Schal und Mütze sollten immer in Reichweite sein. --> Eine Schwalbe macht noch keinen
Frühling.

1 Kommentar:

Melissa Weihmayer hat gesagt…

Das Abend vor dem Tag loben! Naja, in deisem Fall kannst du, meiner Meinung nach. Sie sind doch wirklich nette Leute. Und es freut mich total, dass du mein Lasagne so lecker gefunden hast :-)

Und schöne Fotos!

Und ganz viele Redewendungen! Die Kasia könnte das gern analysieren...