Samstag, 25. April 2009

Wie nennt man nun korrekterweise weibliche Friseure???

Halli hallo!

Während meines Auslandsaufenthaltes (Ich meine jetzt von Polen aus betrachtet; sprich in Deutschland) habe ich mit Freude feststellen dürfen, dass ein paar Leute doch meinen Blog lesen.
Weswegen ich diese höchst lobenswerten Gesellen nicht länger warten lassen möchte, obwohl ich eigentlich muss. Denn ich habe bislang versucht, noch ein paar Beispiele für das Kommende zu finden, wurde aber bisher enttäuscht.
Wie dem auch sei, es geht mir heute um weitere eher unfassbare Dinge, die aber in einer anderen Hinsicht unfassbar sind, als beklebtes Brot oder lebende Eier (sh. früherer Blog - weiß nicht genau welcher).
Ich war in Berlin beim Friseur, und das an sich ist schon ein wenig unfassbar, da ich das hier günstiger hätte haben können. Aber ich hatte einen guten Grund (150. Geburtstag der Großeltern).

Wäre ich aber nicht dort beim Friseur gewesen, hätte ich dieses unglaublich erheiternde Schild nicht gesehen. Wie ich so auf dem Stuhl saß, mir genüsslich Kaffee über die Hosen kippte (seit wann bieten Friseure Kaffee an? Ich meine das ist doch echt unpraktisch - wie will er/sie schneiden, wenn der Kunde ständig den Kopf in den Nacken legt, um zu trinken? Wobei das wieder auch diesen umgekehrten Irokesenschnitt erklären könnte, bei dem in der Mitte des Kopfes eine Bahn Haare wegrasiert wird) - mir also genüsslich Kaffee über die Hosen kippte und meine schon zur Tradition gewordenen Grimassen im Spiegel zog - das zieht immer bei den Friseuren/eninnen/in/euse/eusinnen - boah, wie denn nun? - da erblickte ich dieses Plakat an der Wand, neben dem Spiegel. Ich hätte es schon eher sehen müssen, denn es war ca. 2 mal 3 Meter groß. Es war ein Werbeplakat von ... ich meine L'Oreal - und damit ist kein Fangesang auf Real Madrid gemeint - und hatte am unteren linken Ende diese schönen Anweisungen für den Friseur, bzw. das weibliche Pendant.

Dort stand als Überschrift: Worauf Sie achten müssen, wenn ein Mann ihr Kunde ist.

Aha, dachte ich, is ja interessant.

Dann kamen die Hinweise; ich glaube es waren 8 oder 9 an der Zahl. Der erste war gleich der Beste (haben diese Plakatmacher nie etwas von "Spannungsaufbau" gehört? Das Beste zum Schluss, nicht am Anfang!!!) aber auch der Zweite war nicht von schlechten Eltern. Und da ich schon einmal etwas von Spannungsaufbau gehört habe, beginne ich mit dem Zweiten.

"Männer sind unsicher. Sie brauchen Vorschläge! Geben Sie ihnen konkrete Hinweise und/oder Beispiele!"
JA! Genau!

Ich sitze jedes Mal da in diesem klinisch sterilen Stuhl (naja, sooo steril natürlich nicht, aber genauso beängstigend wie ein Zahnarztstuhl) und bete im Stillen, dass ich keine Fragen gestellt bekomme, die ich nicht beantworten kann, weil ich sie ganz einfach nicht verstehe. Viel lieber sind mir Fragen, die man stellt, und in denen die Antwort schon versteckt ist, allerdings so schlecht versteckt, dass ich sie nicht lange suchen muss.
Es gibt sogar einen Fachbegriff für diese Art der Fragen. Das klingt dann ungefähr so: "Soll ich vielleicht erstmal einen Zentimeter wegnehmen, und danach eventuell mehr?" - Welcher Mann würde jetzt bitte: "Ach wissen Sie, machen sie gleich einen gelockten Rittberger vorne, und hinten nehme ich das Streuselmuster mit Igelübergang in den Nackenbereich." Also ehrlich. Da ist "Ja" die näherliegende Antwort.

Konkrete Hinweise aber sind die besten. Ein selbstsicheres Auftreten und dann ein herrscherisches: "Wissen Sie, sie sehen so scheiße aus, da verpasse ich Ihnen am besten einen trükis-pinken Irokesen, das lenkt von ihrem Gesicht ab."

Na bitte, das wäre erstens pure Ehrlichkeit, zweitens ernstgemeinte Hilfe und drittens ein konkreter Hinweis, den sich kein verunsicherter Mann entgehen lassen würde.



Aber bla bla bla, kommen wir zum ersten Punkt:

"Männer wissen, was sie wollen. Fragen Sie sie nach ihrem Haartyp"

Meine erste Antwort auf die Frage nach meinem Haartyp wäre: "Braun."

Nach etwas Überlegen: "Kann auch hellbraun sein."

Würde mich der Friseur und das weibliche Pendant verdutzt angucken, könnte ich mich auch zu einem gewagten: "Im Winter generell dunkler, im Sommer ausgebleicht" hinreißen lassen.

Wenn auch das auf kein entsprechendes Echo gestoßen wäre, kämen mir noch "eigentlich hab ich immer einen kurzen Schnitt", "nach dem Aufstehen steht mein Wirbel ab" und "ich hab die Ohren lieber frei" in den Sinn.

"Fragen Sie sie nach ihrem Haartyp." Wenn mich je ein Friseur und dessen weibliches Pendant nach meinem Haartyp fragt, dann werde ich ihn so lange malträtieren, bis er oder sie den Beruf wechselt. "Fragen Sie sie nach ihrem Haartyp" ... unfassbar.

Aber das lenkt von der anderen Unfassbarkeit ab: "Männer wissen, was sie wollen." Das steht da allen Ernstes. Ich weiß was ich will, wenn es ums Essen oder Sport geht. Aber beim Haare schneiden?
Ok, "Freie Ohren und wieder etwas sehen. Und seit einiger Zeit auch: Ausdünnen. (Das hat aber so einen diskriminierenden Beigeschmack. Als ob ich dicke und dünne Haare hätte und die Dicken einfach raus müssten.)" Das ist das, was ich will. Aber das kann unmöglich mit "Sie wissen was sie wollen" gemeint sein.

Und noch eine Sache ist eigentlich unbegreiflich. Punkt eins ist also: "Männer wissen, was sie wollen." Punkt zwei: "Männer sind unsicher." Ja was denn nun? Wenn man sich diese beiden Punkte ansieht, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass Männer eigentlich gar keinen Plan haben , wenn sie zum Friseur gehen. Und das wiederum würde erklären, warum bei diesem speziellen Friseur nur Friseusinnen gearbeitet haben, der Besitzer schwul war, und ich mich noch nie bei einem Friseur so wohl gefühlt habe. Ganz ehrlich.


Eigentlich sollte ich hier Schluss machen, denn der Schluss ist gemacht und schließlich ist das Thema abgeschlossen. Aber ich habe am Anfang erwähnt, dass ich ursprünglich noch weitere Beispiele für ... ja für was denn sammeln wollte?!

Für Dinge wie widersinnige Plakate beim Friseur. Dinge, die einfach so DUMM sind, dass sie die Nation ernsthaft gefährden. Das fängt damit an, dass auf kleinen Plastiksalatschachteln steht "Hier öffnen". Oder noch besser: "Bitte hier öffnen." Ach ne! Echt? Ich hätte allen Ernstes versucht, die Schachtel mit einem Feuerzeug zu schmelzen, um ans Innere zu kommen. Und was in drei Teufels Namen soll dieses BITTE ??? Hat sich je irgendein Arsch dafür bedankt, dass ich immer an der Lasche ziehe, um es zu öffnen? Bislang ist noch nichts auf meinem Konto eingegangen und ich habe auch noch keine Blumen bekommen.

Weiter: "Bei Schnee Glättegefahr" ... Was sagt man dazu? Vielleicht: Bei Wasser Nässegefahr. Bei Müdigkeit Schlafgefahr. Bei Dummheit Verblödungsgefahr.
Aber ich fühle mich ja auch viel besser, jetzt, da ich weiß, dass es bei Schnee glatt werden KANN.

Bei den Automaten der BD (Name geändert) kommt am Ende die Aufforderung: Zahlen Sie jetzt mit einem der angegebenen Zahlungsmittel. (EC-Karte, manchmal bar).
Schade, denn ehrlich gesagt wollte ich lieber nächste Woche zahlen und zweitens hatte ich vor mit Muscheln einen Tauschhandel einzugehen.

Der absolute Sptizenreiter aber ist ein jeder Briefmarkenautomat der peutschen Dost (ebenfalls Name geändert. Ach scheiß drauf, das oben ist die Deutsche Bahn und jetzt geht es um die deutsche Post). Nachdem man sich durch ein verwirrendes Menü mit blinkenden Anzeigen in allen mögliche und unmöglichen Sprachen gedrückt hat, und für den Kauf einer Briefmarke mehrere Stunden stehend zugebracht hat, kommt die Frage: Wollen Sie das Restgeld in Briefmarken ausgezahlt bekommen - Ja - Nein?

Hm. Generell: Nein. Generell, hätte ich lieber NICHTS bezahlt und meine Briefmarken einfach so bekommen sowie eine nette mehrstellige Überweisung der Post.
Also drücke ich "Nein", womit aber dummerweise der gesamte Kaufvorgang abgebrochen wird. Warum fragen, wenn die Antwort eh klar ist?
Denkt dran: Immer JA drücken und die Briefmarken im Wert von einem Cent so lange sammeln, bis sie 50 Cent wert sind, und zusammen auf einen Brief geklebt werden können.

Gut, dieser Schluss ist ein wenig lahmer als der andere, aber ich musste das einfach los werden. Jetzt gehts mir schon besser.

Ich geh Haare waschen, mit türkis-pinkem Haarfärbemittel von Leck-Mich-Am-... .

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