Donnerstag, 19. Februar 2009

Ab aufs Amt!

Es ist nun schon länger her, dass ich mich hier gemeldet habe. Wem das nicht aufgefallen ist, der weiß es spätestens jetzt. In dem folgenden Blog werde ich in Klammern englische Übersetzungen angeben, für Wörter, von denen ich denke, dass sie nicht-Muttersprachlern nicht unbedingt bekannt sind.

Ich könnte hier viel erzählen, von der Reise nach Berlin, von dem vorangegangenen (previous) mündlichen Examen, das ich hier in Polen hatte - Es lief gut, eine 1,7 ist dabei herausgesprungen (was the result) - oder von der schönen Woche mit Melissa und den Großeltern in Berlin und dem dazugehörigen (dazugehören - belong to) Schnee.

Aber das spielte sich in Deutschland ab (took place), und der Blog soll ja doch mehr über Polen berichten.
Hier schneit es auch. In rauen Mengen! (A lot!). Dazu ist auch ein bißchen kalt, aber der Wind ist nicht so stark, wie in Berlin. Das heißt, dass es noch ganz angenehm (comfortable) ist. Ich habe heute ein schönes Erlebnis mit einer polnischen Behörde (Office) gehabt. Ja, richtig, ein schönes Erlebnis.

Ich habe nämlich heute meinen Angelschein erworben (acquire). Für den Fall, dass ich es in den nächsten 4 - 5 Monaten ans Wasser schaffe. Dabei musste ich zum zuständigen (responsable) Amt. Da nahm mich ein älterer Herr in Empfang (to welcome someone), der mich in ein extra Zimmer führte. Diesen Vorzug (advantage) genoss (enjoy) ich, da ich mich gestern quasi angemeldet hatte. Er sprach sehr langsam und äußerst deutlich mit mir - so wie man eben mit jemandem redet, von dem man annehmen muss, dass er ernsthafte (serious) mentale Schwierigkeiten hätte - und war wie mein Professor für Sprachwissenschaft gekleidet. Unauffällige graue Hose, braunen Pullover und natürlich eine kunstvoll geschwungene (swing?) Brille, von der er gleich zwei dabei hatte. Zunächst bat er mich um meinen Ausweis, mit dessen Hilfe er - also eher mit den Informationen auf meinem Ausweis - eine weiße Karteikarte ausfüllte. Er schrieb meinen Namen, die meiner Eltern, mein Geburtsdatum und den Geburtsort auf. Das heißt, zunächst hob er noch nach 30 Minuten erschöpft (exhausted) den Kopf, um festzustellen (notice), dass er die Brille wechseln musste, weil er nichts sah. Nach weiteren 30 Minuten war er dann aber auch schon fertig.
Als nächstes wollte er meinen Studentenausweis sehen. Er war mit dem Ausfüllen der Karte so sehr beschäftigt (busy), dass er die Welt um ihn herum zu vergessen schien. So konnte ich einen interessanten Dialog - naja, eher Monolog - mit ihm führen. Ich fragte ihn unter anderem nach seiner Frau, seinen Kindern, wann er nach Polen gekommen sei, ob er wüsste, dass er zwei Brillen besäße (possess), ob er mir den Rücken kratzen (scratch) könne, und ob ich von seinem Kaffee trinken könnte. Da er keine meiner Fragen beantwortete und auch nicht den Eindruck machte (to give an impression), dass er auch nur eine meiner Fragen gehört hatte, nahm ich mir einfach einen Schluck.
Nachdem auch die Studentenausweishürde (not to translate ... )genommen war, klärte er mich über meine Pflichten und Rechte auf. Es war ein munterer (joyful) Monolog seinerseits mit einsilbigen Antworten meinerseits. Ich gab an in Deutschland einen Angelschein zu besitzen, funkelte (to tell small lies) ein wenig mit den Schonzeiten (close-season) und Mindestmaßen (minimum size) für verschiedene Fische in Deutschland und weitete immer dann die Augen und warf ein "Ja" ein, wenn ich es für richtig hielt.
Dann bezahlte ich natürlich noch, bedankte mich höflich und nahm die ca. 5 Dokumente - alle handgeschrieben, gestempelt und gültig.

Nur der See, zu dem ich danach ging, um zu gucken, in welchem Zustand er sich befände, war zugefroren. Und es war kalt. Und windig. Und schneeig. Also muss das Angeln verschoben (delay) werden.
Aber so kümmere ich mich heute um meinen Papierkram. Ist ja auch nicht schlecht.

Also einen schönen schmutzigen Donnerstag, der in Polen "fettiger Donnerstag" heißt. Ich finde das lustig.

Bis bald,
Robert.

1 Kommentar:

Melissa Weihmayer hat gesagt…

Danke Schatz :-)
Das war echt suss.
Darf ich mit dir irgendwann angeln? Wuerde ich auch ein Schein brauchen?